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Der portable MiniDisc-Recorder Panasonic SJ-MR50 – Ein Erfahrungsbericht

Panasonic SJ-MR50

Foto: Copyright © 2005 Matsushita Electric Industrial Co., Ltd.

Dieser Erfahrungsbericht ist nicht vollständig, da mir keine englische oder deutsche Bedienungsanleitung vorliegt (einige Informationen wie z. B. zu Gruppen und zum Betiteln fehlen mir fast völlig); später hinzukommende Informationen werde ich jedoch einarbeiten. Eine zusätzliche Motivation für diesen Bericht besteht in meinem Wunsch, das Gerät zu dokumentieren und es damit auch anderen Nutzern zugängig zu machen (daher auch die ausführliche Beschreibung der Bedienelemente und Menüs).

Inhalt

  1. Um welches Gerät geht es?
  2. Lieferumfang
  3. Erster Eindruck
  4. Bedienelemente und Anschlüsse
  5. Menüs
  6. Bedienung
  7. Klang
  8. Pro & Contra
  9. Fazit
  10. Technische Daten
  11. Bezugsmöglichkeit
  12. Links

1. Um welches Gerät geht es?

Der Panasonic SJ-MR50 ist der erste nicht-professionelle Recorder mit integriertem Mono-Lautsprecher und Stereomikrofon in der über dreizehnjährigen Geschichte der MiniDisc.

Ausführung, Ausstattung und Funktionsumfang des SJ-MR50 positionieren ihn zwischen den für ähnliche Zwecke gebauten, aber deutlich größeren Geräten Sony MZ-B100 sowie Sony MZ-B10 und den MDLP-Recordern der Vor-NetMD-Zeit. Damit vereint er die Vorzüge beider Gerätearten.

Das in Japan hergestellte und am 25.11.04 eingeführte Gerät ist nur in Japan erhältlich; eine europäische oder US-amerikanische Variante ist nach Aussagen von Panasonic Deutschland nicht geplant.

Der SJ-MR50 arbeitet nach dem ursprünglichen, heute oft als „MD1” bezeichneten Standard, kann also HiMDs weder lesen noch beschreiben.

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2. Lieferumfang

Der Inhalt des 17 x 13 x 6 cm kleinen Kartons umfasst:

Zum Betrieb des SJ-MR50 in Deutschland ist ein Spannungswandler oder ein alternatives Ladegerät notwendig, es sei denn, man verzichtet auf das Laden des Akkus im Gerät. Das häufige Wechseln des Akkus ist jedoch aus zwei weiter unten genannten Gründen nicht ratsam.

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3. Erster Eindruck

Der 8 x 8,8 x 2,3 cm kleine und 136 g leichte Recorder wirkt trotz der aus Kunststoff gefertigten unteren Gehäusehälfte recht stabil; die Betätigung des Auswurfmechanismus, das Einlegen einer MD sowie das Schließen bestätigen diesen Eindruck. Lediglich der Deckel des Akkufachs sieht so aus, als wollte er nicht allzu oft angefasst werden.

Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale des SJ-MR50 sind auf den ersten Blick erkennbar:

Vorderseite

Neben einem eingebauten Stereomikrofon sowie einem Lautsprecher mit einem Durchmesser von knapp 27 mm verfügt der Recorder auf der Aluminium(?)-Vorderseite über große, leicht zu bedienende Tasten, ein großes, zweizeiliges LCD-Display sowie Knöpfe für einen Teil der Funktionen, die bei manch anderen Geräten in Menüs untergebracht sind. Bereits dadurch wird das ungewöhnliche Bedienkonzept deutlich.

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4. Bedienelemente und Anschlüsse

Da ich noch nicht von allen Tasten die genaue Bezeichnung kenne, führe ich die Bedienelemente wie folgt auf:

Pos.-Nr. in der Abbildung
  Status des Recorders - Funktion der Taste

Der Einfachheit halber benutze ich auch englische Bezeichnungen.

4.1 Vorderseite

Vorderseite (Detail)

1
Play/Stop - Short press: play mode (Toggle: Normal/1 Repeat/All Repeat/Random/Random Repeat), long press: group mode on/off
Record - ohne Funktion
2
Play - A-B Repeat (Wiederholung eines Ausschnitts)
Stop - Settings Menu
Record - ohne Funktion
3
Play - Speed(-) (bis -50%)
Stop - ohne Funktion
Record - ohne Funktion
4
Play - Speed(+) (bis +100%)
Stop - ohne Funktion
Record - ohne Funktion
5
(Jog Dial)
Play - Rotate: select track, press: play selected track, press and rotate: scan
Stop - Rotate: select track , press: Play selected track, press and rotate: ohne Funktion
Record: ohne Funktion
6
Play/Record - Pause
Stop - ohne Funktion
7
Play/Stop - Vol(-)
Im Menü - Select/Set
Record - ohne Funktion
8
Play/Stop - Vol(+)
Im Menü - Select/Set
Record - ohne Funktion
9
Play - ohne Funktion
Stop - Start recording
Record - ohne Funktion
10
Play - Stop
Stop - Power off
Record - Stop
11
Play - ohne Funktion
Stop - Play
Record - ohne Funktion

4.2 Linke Seite

Linke Seite

Auf der linken Geräteseiten sitzen der Batteriefachdeckel sowie drei kleinere Tasten, deren Funktion ebenfalls vom Betriebsmodus abhängt. Von links:

12
Play/Stop, Fernbedienung angeschlossen - Equalizer (Toggle: EQ OFF/XBS-1/XBS-1/TRAIN)
(In dem Modus „TRAIN” sollen die Abstrahlungen nach außen verringert werden, also Personen in der Nähe möglichst wenig gestört werden. Diesen Effekt konnte ich jedoch nicht nachvollziehen.)
Play/Stop, Fernbedienung nicht angeschlossen - ohne Funktion
Record - Track Mark
13
Play - Time (Toggle: Elapsed/Remain Track+MD Title/Total Time+Total Track Count+MD Title)
Stop - Time/Interface Menu (Toggle: Elapsed/Remain Track+MD Title/Total Time+Total Track Count+MD Title/Interface Menu)
Record - Time (Toggle: Rec Elapsed/Rec Remain)
14
Play - Track Menu
Stop - Disc Menu
Record - ohne Funktion

4.3 Rechte Seite

Rechte Seite

Sämtliche Anschlüsse befinden sich an der rechten Geräteseite:

15
„Hold”-Schieber (die Betätigung dieser Taste wird im Display angezeigt)
16
Kopfhörer, Fernbedienung (kein echter Line-out)
17
Line-in (analog/optisch)
18
Mikrofon (mit „Plug-in Power”, also mit Speisespannung)
19
Anschluss für Ladegerät
20
Öse für Trageschleife (nicht im Lieferumfang)

4.4 Oberseite

An der Oberseite sitzt lediglich der große und griffige Kunststoffschieber zum Öffnen des Geräts.

4.5 Unterseite

Die Unterseite des SJ-MR50 wartet mit einem weiteren nützlichen Merkmal auf: Vier Gummifüße verhindern zuverlässig das Wegrutschen des Geräts.

4.6 Fernbedienung

Fernbedienung

Die schlichte Fernbedienung ohne Display bietet lediglich Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Ein direkter Anschluss eines Kopfhörers an das Gerät über einen Adapter von 2,5 auf 3,5 mm ist nicht möglich, da hierbei der eingebaute Lautsprecher nicht abgeschaltet wird und der Kopfhörer kein Signal bekommt.

21
Play - Skip/Scan
Stop - Skip
Record - ohne Funktion
22
Play - Skip/Scan
Stop - Skip
Record - ohne Funktion
23
Play - Stop
Stop - Play
Record - Stop
24
Play/Stop - Vol(-)
Record - ohne Funktion
25
Play/Stop - Vol(+)
Record - ohne Funktion
26
Play/Stop - Equalizer (Toggle: EQ OFF/XBS-1/XBS-1/TRAIN)
Record - Track Mark
27
„Hold”-Schieber
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5. Menüs

Bei den Menüs zeigen sich weitere große Unterschiede zu den Sony-Geräten. Während bei letzteren alles in einem einzigen Menü untergebracht ist, hat man sich beim SJ-MR50 dafür entschieden, die Optionen und Einstellungen sinnvoll zu gruppieren und auf kleinere Menüs zu verteilen. Damit sind die Menüs übersichtlicher und die Einträge schneller erreichbar. Die Bedienung der Menüs erfolgt hier jedoch nicht ausschließlich über das Jog Dial, was für Sony-Nutzer zunächst ungewohnt sein kann.

Im Folgenden eine Übersicht der Menüs mit einigen Anmerkungen.

Format:

Menüname
  Status: Betriebsart des Geräts zum Aufruf des Menüs
  Menu button: Taste zum Aufruf des Menüs
  Menu items: Menüeinträge (erste Ebene)
  Select: Taste zur Auswahl des Menüpunkts
  Set: Taste zum Einstellen (z. B. des Aufnahmepegels)
  Confirm: Taste zum Bestätigen der Auswahl
  Cancel: Taste zum Abbrechen

Das Interface Menu hat einen Time-out von 10 Sekunden.

Die Einstellungen im Settings Menu sowie dem Interface Menu werden nicht dauerhaft gespeichert, so dass sie bei Entnahnme des Akkus zurückgesetzt werden. Die Einstellung von Datum und Uhrzeit ist nicht vorgesehen, und so werden Aufnahmen auch nicht mit einem Zeit- und Datumsstempel versehen.

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6. Bedienung

Bei der Bedienung fällt sofort die rasche Reaktion des Geräts auf Tastendrücke auf. Die Wiedergabe beginnt etwas schneller als beim Sony MZ-N910 im „Quick Mode”, und der schnelle Vor- und Rücklauf setzen fast unmittelbar ein (MZ-N910: Verzögerung etwa 3 Sekunden). Auch wenn man sich daran gewöhnen kann, den schnellen Vorlauf und Rücklauf mit Drücken und Drehen des Jog Dials aufzurufen, so hätten mir Tasten für diese Funktionen auf der Frontseite des SJ-MR50 etwas besser gefallen. - Befindet sich das Gerät im Bereitschaftsmodus, so kann man den mit dem Jog Dial ausgewählten Titel auch über den Druck auf die Play-Taste wiedergeben; während der Wiedergabe besteht diese Möglichkeit nicht.

Das große Display ist unbeleuchtet, aber auch unter schlechten Lichtbedingungen noch sehr gut ablesbar.

Nicht so praktisch ist die Eigenheit des Geräts, Änderungen sofort in das UTOC zu schreiben, danach an den Anfang der MiniDisc zu springen und dann anzuhalten. Auch wenn die Bearbeitung des UTOC schnell vonstatten geht, so werden mehrere nachfolgende Bearbeitungen an einer MD dadurch etwas erschwert. - Die Betitelung ist in Englisch und Katakana möglich.

Wurde der SJ-MR50 angehalten, so kann man ihn durch einen weiteren Druck auf die Stop-Taste ausschalten. Damit ist man nicht auf die nach 60 Sekunden stattfindende automatische Abschaltung angewiesen, was den Akku schont. Die Betriebsgeräusche sind äußerst gering, und die Anti-Skip-Funktion arbeitet sehr zuverlässig.

Eine Programmierung von Titelabfolgen ist nicht möglich, und auch eine Bookmark-Funktion fehlt. Aufgrund der im Vergleich zum MZ-N910 sehr einfachen Equalizer-Optionen kommt man auch ohne „Disc Memory” aus.

Sehr praktisch ist, dass man das Gerät (im Gegensatz z. B. zum MZ-N910) auch bei angeschlossenem Ladegerät vollständig bedienen kann.

Die Aufnahmetaste ist versenkt und verfügt über zwei Druckpunkte, was den Start der Aufnahme einfach macht, aber ein versehentliches Auslösen wirksam verhindert. Verglichen mit der Aufnahmetaste des MZ-N910 halte ich die von Panasonic gewählte Lösung für benutzerfreundlicher.

Das eingebaute Mikrofon ist recht empfindlich und liefert eine ordentliche Klangqualität (gemessen an den Standards für eingebaute Mikrofone; für hochwertige Mitschnitte ist es natürlich nicht geeignet). Mir ist nicht aufgefallen, dass es Betriebsgeräusche des Recorders aufzeichnet.

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7. Klang

Da ich mir den SJ-MR50 nicht wegen des Klangs, sondern hauptsächlich wegen seiner besonderen Ausstattung gekauft habe, werden Klangtests für mich auch in Zukunft nicht im Mittelpunkt stehen. Getestet habe ich bisher nur die Aufzeichnung von CDs über eine digitale Verbindung und die Wiedergabe, beides im Vergleich zum MZ-N910. Einen großen Klangunterschied konnte ich mit den Kopfhörern Sennheiser PX 200 und Koss PortaPro nicht feststellen – beide Geräte klingen für meinen Geschmack sehr gut. Hin und wieder hatte ich jedoch den Eindruck, als würde der MZ-N190 die Höhen geringfügig überbetonen. Bei den Mitten sind mir keine nennenswerten Unterschiede aufgefallen, wohl aber bei den Bässen: Hier bietet der SJ-MR50 auch ohne Einsatz des Equalizers etwas mehr Fundament und Auflösung. Insgesamt wirkt der Klang des SJ-MR50 auf mich etwas ausgewogener. – Ein Klangtest des integrierten Lautsprechers ist natürlich wenig sinnvoll, da er lediglich der Kontrolle dient; diese Funktion erfüllt er jedoch sehr gut.

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8. Pro & Contra

Pro

Contra

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9. Fazit

Ich würde ihn sofort wieder kaufen.

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10. Technische Daten

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11. Bezugsmöglichkeit

Ich habe den Recorder bei AudioCubes erworben. Dies war mein dritter Kauf dort, und auch diesmal war ich rundherum zufrieden. Ganz besonders möchte ich hervorheben, dass ich auf meine Fragen, die ich vor dem Kauf in zwei E-Mails gestellt habe, innerhalb von 24 Stunden hilfreiche Antworten bekam.

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12. Links

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Letzte Änderung: 24.3.09 | URI: http://www.stdk.de/audio/sj-mr50.html